#1: Griechische Mythologie - Die Entstehung der Welt
01.07.2021 29 min
Zusammenfassung & Show Notes
In der ersten Folge geht es um antike griechische Mythologie, genauer gesagt, um den Schöpfungsmythos des antiken Griechenlands. Steffi erzählt Sarah diesen spannenden und verheißungsvollen Mythos voller Verschwörungen, Verrat, Sex und Crime. Es kommen griechische Götter und Göttinnen vor, Giganten, Titan*innen, Erynien und eigentlich absolut ALLES, woraus die Welt, wie wir sie heute kennen, besteht. Einen kurzen Ausflug machen Steffi und Sari auch in die Welt des Reality TV - in Zukunft werden sie diese Rubrik wohl weiter ausbauen. Enjoy!
Die Mythologie des antiken Griechenlandes ist sehr umfassend und facettenreich. Dank antiker griechischer Autoren wie Hesiod, Apollonios von Rhodos oder Plinius dem Älterem wissen wir heute vergleichsweise zu anderen Kulturräumen sehr sehr viel über die griechische Mythologie. Darum beginnen wir heute auch unseren Podcast mit dem Schöpfungsmythos der Griechen: Wie ist die Welt entstanden, woher kommen die Gött*innen und wie ist überhaupt die Ausgangssituation für die späteren Abenteuer aller Held*innen, die noch kommen werden?
Gaia, Uranos und das Chaos
Am Anfang ist in der griechischen Mythologie das Chaos: Eine große Leere, unendlich dunkel und still. In dieser Leere lebt die griechische Göttin und Personifikation der Erde Gaia. Gaia ist als Urpotenz schon immer da und bringt zu Beginn der Entstehung der Welt aus sich selbst weitere Bestandteile des Kosmos hervor. Beispielsweise Uranos, den Himmel - gemeint ist der Gott es Himmels, die Personifikation des Himmels, der Himmel selbst. Zwar wurde Uranos laut Mythos von Gaia geboren, gleichzeitig ist er ihr aber ebenbürtig und auch ihr Liebhaber.
Emanzipation der Titan*innen
Uranos, der Himmel der griechischen Mythologie, stellt sich als ziemlicher Tyrann heraus, der vor allem auch auf seine eigenen Kinder eifersüchtig ist. Er versteckt alle Kinder, die ihm von Gaia geboren werden, in abgelegenen Winkeln der Welt (also IN Gaia - weird). Das sind unter anderem die Cyclopen und die Hekatoncheiren, aber auch die 12 Titanen und Titaninnen, zu denen auch Kronos gehört, der nun das Dasein als Protagonist in diesem Mythos übernimmt. Gemeinsam mit seiner Mutter Gaia, die mittlerweile sehr gefrustet von Uranos‘ Verhalten ist, schmiedet er einen Plan und als die Erdgöttin ihm heimlich eine Sichel zustecken kann wittert er seine Chance: Er entmannt seinen Vater, der sein Fortpflanzungsorgan jetzt im hohen Bogen davon fliegen sieht, während er selbst ein für alle Mal nicht mehr mit Gaia verbunden ist (Trennung von Himmel und Erde). Aus den Bluts- und Spermatropfen seines umherfliegenden Penis entstehen weitere mythologische Gestalten, zum Beispiel Nymphen, Giganten oder Erynien - und zu guter Letzt trifft der letzte Tropfen aufs Meer und daraus entsteht niemand Geringeres als Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe.
Die Titan*innen bilden nun Paare mit ihren jeweiligen Schwestern/Brüdern und bevölkern die Welt, die sie nun beherrschen, mit zahlreichen mythologischen Wesen und weiteren Personfikationen / Naturgegebenheiten, sozusagen mit allen Aspekten, die die Welt ausmachen. Die wichtigsten Protagonisten bleiben hierbei Kronos und seine Frau / Schwester Rhea. Denn schon bald stellt sich Kronos - genau wie sein Vater - als tyrannischer Patriarch heraus und isst seine Kinder eins nach dem anderen direkt nach seiner Geburt im ganzen auf. Und diese Kinder sind keine Unbekannten, was zugleich ein Spoiler für den weiteren Verlauf der Geschichte ist, denn es handelt sich um: Hestia, die spätere griechische Göttin des Herdes und der Familie, Hera, die griechische Göttin der Ehe und spätere Ehefrau des Zeus, Demeter, die Göttin der Ernte, Poseidon, den Gott des Meeres, Hades, den späteren Gott der Unterwelt und zuletzt Zeus, den späteren Göttervater und höchsten aller griechischen Götter und Göttinnen.
Etablierung der griechischen Götter und Göttinnen
Wie zuvor sein Vater Kronos kann auch Zeus nun durch eine Verschwörung mit seiner Mutter Rhea seinen eigenen Vater stürzen. Er überfällt ihn und bringt ihn dazu, Zeus’ Geschwister auszuspeien, die alle im Magen des Kronos überlebt hatten. Es folgt ein epischer jahrelanger Kampf zwischen Gött*innen und Titan*innen, die sogenannte Titanomachie. Am Ende gewinnen die Gött*innen und nehmen ihre herrschende Position auf dem Olymp ein, um dort sozusagen die erste Generation der kanonischen 12 höchsten olympischen Götter zu werden. Hestia und Hades allerdings gehören nicht lange dazu, da Hades die Unterwelt beherrschen wird und Hestia ihren Platz im Olymp abgibt, um näher bei den Menschen auf der Erde zu sein. Neben Aphrodite, Zeus, Poseidon, Hera und Demeter gehören später noch dazu: Apollon (Gott der Künste), seine Schwester Artemis (Göttin der Jagd), Ares (Gott des Krieges), Dionysos (Gott des Weines), Athena (Göttin der Weisheit) und Hephaistos (Gott des Handwerks).
All diese Gött*innen werden in zahlreichen weiteren Folgen unseres Mythologie Podcasts eine zentrale Rolle spielen. Wir freuen uns drauf - und hoffen, ihr auch.
Literaturempfehlung: G. Schwab, Sagen des Klassischen Altertums, egal welche Auflage. Allerdings kommt der Schöpfungsmythos nicht vor. Hier auch noch eine Podcastfolge zum selben Thema, bisschen ernsthafter, vom Bayrischen Rundfunk: https://www.br.de/mediathek/podcast/mythen-michael-koehlmeier-erzaehlt-sagen-des-klassischen-altertums/folge-2-gaia-uranos-kronos/41518. Unterhaltsam zum Thema ist auch dieser Blog: https://easymyth.de/griechische-mythologie/vatermord-zum-fruehstueck/
Die Mythologie des antiken Griechenlandes ist sehr umfassend und facettenreich. Dank antiker griechischer Autoren wie Hesiod, Apollonios von Rhodos oder Plinius dem Älterem wissen wir heute vergleichsweise zu anderen Kulturräumen sehr sehr viel über die griechische Mythologie. Darum beginnen wir heute auch unseren Podcast mit dem Schöpfungsmythos der Griechen: Wie ist die Welt entstanden, woher kommen die Gött*innen und wie ist überhaupt die Ausgangssituation für die späteren Abenteuer aller Held*innen, die noch kommen werden?
Gaia, Uranos und das Chaos
Am Anfang ist in der griechischen Mythologie das Chaos: Eine große Leere, unendlich dunkel und still. In dieser Leere lebt die griechische Göttin und Personifikation der Erde Gaia. Gaia ist als Urpotenz schon immer da und bringt zu Beginn der Entstehung der Welt aus sich selbst weitere Bestandteile des Kosmos hervor. Beispielsweise Uranos, den Himmel - gemeint ist der Gott es Himmels, die Personifikation des Himmels, der Himmel selbst. Zwar wurde Uranos laut Mythos von Gaia geboren, gleichzeitig ist er ihr aber ebenbürtig und auch ihr Liebhaber.
Emanzipation der Titan*innen
Uranos, der Himmel der griechischen Mythologie, stellt sich als ziemlicher Tyrann heraus, der vor allem auch auf seine eigenen Kinder eifersüchtig ist. Er versteckt alle Kinder, die ihm von Gaia geboren werden, in abgelegenen Winkeln der Welt (also IN Gaia - weird). Das sind unter anderem die Cyclopen und die Hekatoncheiren, aber auch die 12 Titanen und Titaninnen, zu denen auch Kronos gehört, der nun das Dasein als Protagonist in diesem Mythos übernimmt. Gemeinsam mit seiner Mutter Gaia, die mittlerweile sehr gefrustet von Uranos‘ Verhalten ist, schmiedet er einen Plan und als die Erdgöttin ihm heimlich eine Sichel zustecken kann wittert er seine Chance: Er entmannt seinen Vater, der sein Fortpflanzungsorgan jetzt im hohen Bogen davon fliegen sieht, während er selbst ein für alle Mal nicht mehr mit Gaia verbunden ist (Trennung von Himmel und Erde). Aus den Bluts- und Spermatropfen seines umherfliegenden Penis entstehen weitere mythologische Gestalten, zum Beispiel Nymphen, Giganten oder Erynien - und zu guter Letzt trifft der letzte Tropfen aufs Meer und daraus entsteht niemand Geringeres als Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe.
Die Titan*innen bilden nun Paare mit ihren jeweiligen Schwestern/Brüdern und bevölkern die Welt, die sie nun beherrschen, mit zahlreichen mythologischen Wesen und weiteren Personfikationen / Naturgegebenheiten, sozusagen mit allen Aspekten, die die Welt ausmachen. Die wichtigsten Protagonisten bleiben hierbei Kronos und seine Frau / Schwester Rhea. Denn schon bald stellt sich Kronos - genau wie sein Vater - als tyrannischer Patriarch heraus und isst seine Kinder eins nach dem anderen direkt nach seiner Geburt im ganzen auf. Und diese Kinder sind keine Unbekannten, was zugleich ein Spoiler für den weiteren Verlauf der Geschichte ist, denn es handelt sich um: Hestia, die spätere griechische Göttin des Herdes und der Familie, Hera, die griechische Göttin der Ehe und spätere Ehefrau des Zeus, Demeter, die Göttin der Ernte, Poseidon, den Gott des Meeres, Hades, den späteren Gott der Unterwelt und zuletzt Zeus, den späteren Göttervater und höchsten aller griechischen Götter und Göttinnen.
Etablierung der griechischen Götter und Göttinnen
Wie zuvor sein Vater Kronos kann auch Zeus nun durch eine Verschwörung mit seiner Mutter Rhea seinen eigenen Vater stürzen. Er überfällt ihn und bringt ihn dazu, Zeus’ Geschwister auszuspeien, die alle im Magen des Kronos überlebt hatten. Es folgt ein epischer jahrelanger Kampf zwischen Gött*innen und Titan*innen, die sogenannte Titanomachie. Am Ende gewinnen die Gött*innen und nehmen ihre herrschende Position auf dem Olymp ein, um dort sozusagen die erste Generation der kanonischen 12 höchsten olympischen Götter zu werden. Hestia und Hades allerdings gehören nicht lange dazu, da Hades die Unterwelt beherrschen wird und Hestia ihren Platz im Olymp abgibt, um näher bei den Menschen auf der Erde zu sein. Neben Aphrodite, Zeus, Poseidon, Hera und Demeter gehören später noch dazu: Apollon (Gott der Künste), seine Schwester Artemis (Göttin der Jagd), Ares (Gott des Krieges), Dionysos (Gott des Weines), Athena (Göttin der Weisheit) und Hephaistos (Gott des Handwerks).
All diese Gött*innen werden in zahlreichen weiteren Folgen unseres Mythologie Podcasts eine zentrale Rolle spielen. Wir freuen uns drauf - und hoffen, ihr auch.
Literaturempfehlung: G. Schwab, Sagen des Klassischen Altertums, egal welche Auflage. Allerdings kommt der Schöpfungsmythos nicht vor. Hier auch noch eine Podcastfolge zum selben Thema, bisschen ernsthafter, vom Bayrischen Rundfunk: https://www.br.de/mediathek/podcast/mythen-michael-koehlmeier-erzaehlt-sagen-des-klassischen-altertums/folge-2-gaia-uranos-kronos/41518. Unterhaltsam zum Thema ist auch dieser Blog: https://easymyth.de/griechische-mythologie/vatermord-zum-fruehstueck/
In der ersten Folge geht es um den Schöpfungsmythos des antiken Griechenlands. Steffi erzählt Sari diese spannende und verheißungsvolle Geschichte voller Verschwörungen, Verrat, Sex und Crime. Es kommen Gött:innen vor, Titan:innen und eigentlich absolut ALLES, woraus die Welt, wie wir sie heute kennen, besteht. Einen kurzen Ausflug machen Steffi und Sari auch in die Princess Charming Welt - in Zukunft werden sie diese Rubrik wohl weiter ausbauen.
Die Mythologie des antiken Griechenlandes ist sehr umfassend und facettenreich. Dank antiker griechischer Autoren wie Hesiod, Apollonios von Rhodos oder Plinius dem Älterem wissen wir heute vergleichsweise zu anderen Kulturräumen sehr sehr viel über die griechische Mythologie. Darum beginnen wir heute auch unseren Podcast mit dem Schöpfungsmythos der Griechen: Wie ist die Welt entstanden, woher kommen die Gött*innen und wie ist überhaupt die Ausgangssituation für die späteren Abenteuer aller Held*innen, die noch kommen werden?
Gaia, Uranos und das Chaos
Am Anfang ist in der griechischen Mythologie das Chaos: Eine große Leere, unendlich dunkel und still. In dieser Leere lebt die griechische Göttin und Personifikation der Erde Gaia. Gaia ist als Urpotenz schon immer da und bringt zu Beginn der Entstehung der Welt aus sich selbst weitere Bestandteile des Kosmos hervor. Beispielsweise Uranos, den Himmel - gemeint ist der Gott es Himmels, die Personifikation des Himmels, der Himmel selbst. Zwar wurde Uranos laut Mythos von Gaia geboren, gleichzeitig ist er ihr aber ebenbürtig und auch ihr Liebhaber.
Emanzipation der Titan*innen
Uranos, der Himmel der griechischen Mythologie, stellt sich als ziemlicher Tyrann heraus, der vor allem auch auf seine eigenen Kinder eifersüchtig ist. Er versteckt alle Kinder, die ihm von Gaia geboren werden, in abgelegenen Winkeln der Welt (also IN Gaia - weird). Das sind unter anderem die Cyclopen und die Hekatoncheiren, aber auch die 12 Titanen und Titaninnen, zu denen auch Kronos gehört, der nun das Dasein als Protagonist in diesem Mythos übernimmt. Gemeinsam mit seiner Mutter Gaia, die mittlerweile sehr gefrustet von Uranos‘ Verhalten ist, schmiedet er einen Plan und als die Erdgöttin ihm heimlich eine Sichel zustecken kann wittert er seine Chance: Er entmannt seinen Vater, der sein Fortpflanzungsorgan jetzt im hohen Bogen davon fliegen sieht, während er selbst ein für alle Mal nicht mehr mit Gaia verbunden ist (Trennung von Himmel und Erde). Aus den Bluts- und Spermatropfen seines umherfliegenden Penis entstehen weitere mythologische Gestalten, zum Beispiel Nymphen, Giganten oder Erynien - und zu guter Letzt trifft der letzte Tropfen aufs Meer und daraus entsteht niemand Geringeres als Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe.
Die Titan*innen bilden nun Paare mit ihren jeweiligen Schwestern/Brüdern und bevölkern die Welt, die sie nun beherrschen, mit zahlreichen mythologischen Wesen und weiteren Personfikationen / Naturgegebenheiten, sozusagen mit allen Aspekten, die die Welt ausmachen. Die wichtigsten Protagonisten bleiben hierbei Kronos und seine Frau / Schwester Rhea. Denn schon bald stellt sich Kronos - genau wie sein Vater - als tyrannischer Patriarch heraus und isst seine Kinder eins nach dem anderen direkt nach seiner Geburt im ganzen auf. Und diese Kinder sind keine Unbekannten, was zugleich ein Spoiler für den weiteren Verlauf der Geschichte ist, denn es handelt sich um: Hestia, die spätere griechische Göttin des Herdes und der Familie, Hera, die griechische Göttin der Ehe und spätere Ehefrau des Zeus, Demeter, die Göttin der Ernte, Poseidon, den Gott des Meeres, Hades, den späteren Gott der Unterwelt und zuletzt Zeus, den späteren Göttervater und höchsten aller griechischen Götter und Göttinnen.
Etablierung der griechischen Götter und Göttinnen
Wie zuvor sein Vater Kronos kann auch Zeus nun durch eine Verschwörung mit seiner Mutter Rhea seinen eigenen Vater stürzen. Er überfällt ihn und bringt ihn dazu, Zeus’ Geschwister auszuspeien, die alle im Magen des Kronos überlebt hatten. Es folgt ein epischer jahrelanger Kampf zwischen Gött*innen und Titan*innen, die sogenannte Titanomachie. Am Ende gewinnen die Gött*innen und nehmen ihre herrschende Position auf dem Olymp ein, um dort sozusagen die erste Generation der kanonischen 12 höchsten olympischen Götter zu werden. Hestia und Hades allerdings gehören nicht lange dazu, da Hades die Unterwelt beherrschen wird und Hestia ihren Platz im Olymp abgibt, um näher bei den Menschen auf der Erde zu sein. Neben Aphrodite, Zeus, Poseidon, Hera und Demeter gehören später noch dazu: Apollon (Gott der Künste), seine Schwester Artemis (Göttin der Jagd), Ares (Gott des Krieges), Dionysos (Gott des Weines), Athena (Göttin der Weisheit) und Hephaistos (Gott des Handwerks).
All diese Gött*innen werden in zahlreichen weiteren Folgen unseres Mythologie Podcasts eine zentrale Rolle spielen. Wir freuen uns drauf - und hoffen, ihr auch.
Enjoy!
Literaturempfehlung: G. Schwab, Sagen des Klassischen Altertums, egal welche Auflage. Allerdings kommt der Schöpfungsmythos nicht vor. Hier auch noch eine Podcastfolge zum selben Thema, bisschen ernsthafter, vom Bayrischen Rundfunk: https://www.br.de/mediathek/podcast/mythen-michael-koehlmeier-erzaehlt-sagen-des-klassischen-altertums/folge-2-gaia-uranos-kronos/41518. Unterhaltsam zum Thema ist auch dieser Blog: https://easymyth.de/griechische-mythologie/vatermord-zum-fruehstueck/
Die Mythologie des antiken Griechenlandes ist sehr umfassend und facettenreich. Dank antiker griechischer Autoren wie Hesiod, Apollonios von Rhodos oder Plinius dem Älterem wissen wir heute vergleichsweise zu anderen Kulturräumen sehr sehr viel über die griechische Mythologie. Darum beginnen wir heute auch unseren Podcast mit dem Schöpfungsmythos der Griechen: Wie ist die Welt entstanden, woher kommen die Gött*innen und wie ist überhaupt die Ausgangssituation für die späteren Abenteuer aller Held*innen, die noch kommen werden?
Gaia, Uranos und das Chaos
Am Anfang ist in der griechischen Mythologie das Chaos: Eine große Leere, unendlich dunkel und still. In dieser Leere lebt die griechische Göttin und Personifikation der Erde Gaia. Gaia ist als Urpotenz schon immer da und bringt zu Beginn der Entstehung der Welt aus sich selbst weitere Bestandteile des Kosmos hervor. Beispielsweise Uranos, den Himmel - gemeint ist der Gott es Himmels, die Personifikation des Himmels, der Himmel selbst. Zwar wurde Uranos laut Mythos von Gaia geboren, gleichzeitig ist er ihr aber ebenbürtig und auch ihr Liebhaber.
Emanzipation der Titan*innen
Uranos, der Himmel der griechischen Mythologie, stellt sich als ziemlicher Tyrann heraus, der vor allem auch auf seine eigenen Kinder eifersüchtig ist. Er versteckt alle Kinder, die ihm von Gaia geboren werden, in abgelegenen Winkeln der Welt (also IN Gaia - weird). Das sind unter anderem die Cyclopen und die Hekatoncheiren, aber auch die 12 Titanen und Titaninnen, zu denen auch Kronos gehört, der nun das Dasein als Protagonist in diesem Mythos übernimmt. Gemeinsam mit seiner Mutter Gaia, die mittlerweile sehr gefrustet von Uranos‘ Verhalten ist, schmiedet er einen Plan und als die Erdgöttin ihm heimlich eine Sichel zustecken kann wittert er seine Chance: Er entmannt seinen Vater, der sein Fortpflanzungsorgan jetzt im hohen Bogen davon fliegen sieht, während er selbst ein für alle Mal nicht mehr mit Gaia verbunden ist (Trennung von Himmel und Erde). Aus den Bluts- und Spermatropfen seines umherfliegenden Penis entstehen weitere mythologische Gestalten, zum Beispiel Nymphen, Giganten oder Erynien - und zu guter Letzt trifft der letzte Tropfen aufs Meer und daraus entsteht niemand Geringeres als Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe.
Die Titan*innen bilden nun Paare mit ihren jeweiligen Schwestern/Brüdern und bevölkern die Welt, die sie nun beherrschen, mit zahlreichen mythologischen Wesen und weiteren Personfikationen / Naturgegebenheiten, sozusagen mit allen Aspekten, die die Welt ausmachen. Die wichtigsten Protagonisten bleiben hierbei Kronos und seine Frau / Schwester Rhea. Denn schon bald stellt sich Kronos - genau wie sein Vater - als tyrannischer Patriarch heraus und isst seine Kinder eins nach dem anderen direkt nach seiner Geburt im ganzen auf. Und diese Kinder sind keine Unbekannten, was zugleich ein Spoiler für den weiteren Verlauf der Geschichte ist, denn es handelt sich um: Hestia, die spätere griechische Göttin des Herdes und der Familie, Hera, die griechische Göttin der Ehe und spätere Ehefrau des Zeus, Demeter, die Göttin der Ernte, Poseidon, den Gott des Meeres, Hades, den späteren Gott der Unterwelt und zuletzt Zeus, den späteren Göttervater und höchsten aller griechischen Götter und Göttinnen.
Etablierung der griechischen Götter und Göttinnen
Wie zuvor sein Vater Kronos kann auch Zeus nun durch eine Verschwörung mit seiner Mutter Rhea seinen eigenen Vater stürzen. Er überfällt ihn und bringt ihn dazu, Zeus’ Geschwister auszuspeien, die alle im Magen des Kronos überlebt hatten. Es folgt ein epischer jahrelanger Kampf zwischen Gött*innen und Titan*innen, die sogenannte Titanomachie. Am Ende gewinnen die Gött*innen und nehmen ihre herrschende Position auf dem Olymp ein, um dort sozusagen die erste Generation der kanonischen 12 höchsten olympischen Götter zu werden. Hestia und Hades allerdings gehören nicht lange dazu, da Hades die Unterwelt beherrschen wird und Hestia ihren Platz im Olymp abgibt, um näher bei den Menschen auf der Erde zu sein. Neben Aphrodite, Zeus, Poseidon, Hera und Demeter gehören später noch dazu: Apollon (Gott der Künste), seine Schwester Artemis (Göttin der Jagd), Ares (Gott des Krieges), Dionysos (Gott des Weines), Athena (Göttin der Weisheit) und Hephaistos (Gott des Handwerks).
All diese Gött*innen werden in zahlreichen weiteren Folgen unseres Mythologie Podcasts eine zentrale Rolle spielen. Wir freuen uns drauf - und hoffen, ihr auch.
Enjoy!
Literaturempfehlung: G. Schwab, Sagen des Klassischen Altertums, egal welche Auflage. Allerdings kommt der Schöpfungsmythos nicht vor. Hier auch noch eine Podcastfolge zum selben Thema, bisschen ernsthafter, vom Bayrischen Rundfunk: https://www.br.de/mediathek/podcast/mythen-michael-koehlmeier-erzaehlt-sagen-des-klassischen-altertums/folge-2-gaia-uranos-kronos/41518. Unterhaltsam zum Thema ist auch dieser Blog: https://easymyth.de/griechische-mythologie/vatermord-zum-fruehstueck/